Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben. Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alle hin und lass es dir gefallen.
Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich dir
zu eigen gar, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht wie du mein wolltest werden.
Ich lag in tiefster Todesnacht, du
warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht, Licht, Leben, Freud und Wonne. O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht’, wie schön sind deine Strahlen.
Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen, und weil ich jetzt nicht weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel
ein weites Meer, dass ich dich könnte fassen.
Paul Gerhardt 1653
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