Interview mit Francine Smalley

Lass mich trauern, aber nicht für immer
Wie eine Schweizerin mit drei Kindern durch das Tal der Trauer in das Land des Lebens gingSonnenuntergang 2

Was ist eigentlich Trauer?
„Trauer ist der Lösungsprozess nach dem Verlust der Hoffnung, eines Lebensziels oder eines geliebten Menschen. Trauer erfasst den ganzen Menschen in seinem seelischen, körperlichen und sozialen Empfinden.“  Und „Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch“, sagt Jorgos Canacakis.

Tod bringt das ganze Leben durcheinander und fordert eine Reaktion von den Betroffenen. Wie wir damit umgehen ist so individuell verschieden, wie wir Menschen verschieden sind. Es gibt an sich kein Richtig oder Falsch.
Trauer ist kein Zeichen der Schwäche. Sie ist ein Zeichen unseres Menschseins.
Trauer ist der Preis,
den wir für die Liebe zu einem Menschen bezahlen.

C. S. Lewis beschreibt dies treffend: „Lieben heißt verletzlich sein. Liebe irgendetwas, und es wird dir das Herz brechen. Wenn du ganz sicher sein willst, dass deinem Herzen nichts zustößt, dann darfst du es nie verschenken, nicht einmal an ein Tier. Umgib es sorgfältig mit Hobbys und kleinen Genüssen; meide alle Verwicklungen; verschließ es sicher im Schrein oder Sarg deiner Selbstsucht. Aber in diesem Schrein – sicher, dunkel, reglos, luftlos – verändert es sich. Es bricht nicht; es wird unzerbrechlich, undurchdringlich, unerlösbar. Die Alternative zum Leiden, oder wenigstens zum Wagnis des Leidens, ist die Verdammung. Es gibt nur einen Ort außer dem Himmel, wo wir vor allen Gefahren und Wirrungen der Liebe vollkommen sicher sind: die Hölle.“
(C. S. Lewis; Was man Liebe nennt, Brunnen Verlag 1998, S. 125)

Es ist unausweichlich, dass wir vom Tod zutiefst betroffen sind, dass wir unter Schock stehen oder seelisch verwundet werden. Trauer bezeichnet den (Heilungs-) Prozess, das Aufarbeiten dieses Verlusts.
(aus Lydia)