Pastor Horst Marquardt, Hüttenberg
    
(ehemaliger Direktor vom Evangeliumsrundfunk Wetzlar)
 


    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
     


Wenn in der Bibel von der Herrlichkeit Gottes die Rede ist, dann weist dieses Wort darauf hin, daß Gott Herr über alle Götter ist (Psalm 95,3)

Über die Herrlichkeit Gottes wird z.B. gesagt, daß Licht das Kleid ist, das er anhat (Psalm 104,2). Dabei darf man jedoch nicht die Vorstellung haben, Gott wäre in einer Lichterscheinung zu sehen. Es haben ja bedeutende Menschen eine Gotteserfahrung gemacht. Manche von ihnen bezeugen, daß sie eine Lichterscheinung gesehen hätten. Das Licht ist allerdings nicht Gott selbst, sondern es verhüllt ihn vielmehr. Ein Mensch kann ja nicht einmal in die Sonne schauen. Er könnte auch nicht Gott in seinem Licht sehen.

Licht hat etwas mit der Herrlichkeit Gottes zu tun. Das wird deutlich im Alten Testament. Es heißt dort einmal: “Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des Herrn die Wohnung erfüllte” (2. Mose 40,35). Auch die Visionen des Propheten Hesekiel zeigen, daß es einem Menschen unmöglich ist, in das Licht zu gelangen, das von Gott ausgeht.

Es könnte in diesem Zusammenhang noch manches gesagt werden, doch ist die eigentliche Tiefe der Herrlichkeit Gottes erst in Verbindung mit Jesus Christus zu verstehen. Gott hat aus der Ewigkeit bereits seine Hand nach uns ausgestreckt und gesagt: Ich möchte dich für immer bei mir haben. Ich lasse dich nicht in der Welt mit all ihrer Vergänglichkeit und ihrem Schmutz.

Ich habe erlebt, an der Küste oder im Gebirge, daß sich ganz fremde Menschen ansprechen, wenn sie einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang erleben. Dann hört man schon mal das Wort “herrlich”. Wenn etwas Irdisches und Vergängliches schon herrlich genannt wird, wieviel mehr sollten wir dann von dem reden, was nun wirklich unvergänglich ist und herrlich bleibt, ja vielmehr, dessen ganze Herrlichkeit wir erst später einmal sehen werden.

Ich schließe mit der frohen Zusage, daß Menschen, die Anteil haben wollen an der Herrlichkeit Jesu Christi, schon hier in dieser Welt etwas spüren können von dem Abglanz seiner Herrlichkeit. Sie bekommen Kraft, wo sie kraftlos sind, und ihnen fließt Freude zu, wo sie eigentlich freudlos sind. Hier schon, in dieser Welt, fängt etwas an, was zur Vollendung kommen wird in der Ewigkeit.
Daß Sie diese geistliche Erfahrung machen, wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.

(Mit freundlicher Genehmigung aus dem Andachtsbuch: “Herr, du treuer Gott”
von Horst Marquardt, Brendow-Verlag, Moers)